Verkrautet im „Pott“

Verkrautet im „Pott“

Zu Besuch bei Garnelenzüchter Lukas John und seinen vitalen Tieren

Text & Fotos: THOMAS BAUMEISTER


Im Ruhrgebiet haben wir den Züchter Lukas John für Euch besucht. Lukas ist Inhaber der Firma Garnelen-Pott aus Essen. Neben dem Online-Handel mit Garnelen und Zubehör ist er im Hauptberuf Projektleiter im IT-Bereich.

Lukas ist 46 Jahre jung, verheiratet und hat drei Kinder. Alle sind sehr sportlich unterwegs, er selbst ist dem Kanusport verfallen. Zum Haushalt gehören neben der Familie noch die Garnelen und Co., sechs Katzen und ein Hund. Langeweile kommt im Hause John definitiv nicht auf.

Raum 1 des Zuchtkellers im Ruhrpott.

Nachdem Lukas zwei Jahre die Garnelenhaltung und Zucht als Hobby betrieben hat, wurde daraus 2014 ein Kleinunternehmen. Neben den Garnelen bietet Lukas auch etwas Zubehör wie Futter, LED-Beleuchtung, Bodengrund und Pflanzen an. Seine Anlage, die aktuell 75 Becken von 20 bis 260 Liter Fassungsvermögen umfasst, befindet sich im Keller seines Hauses. Er verbringt rund eine Stunde täglich in seiner Anlage, um die nötigen Arbeiten zu erledigen. Hin und wieder gibt Lukas einen Einblick in seinen Zuchtkeller bei einem Tag der offenen Tür.

Das Zubehörprogramm bietet ein überschaubares Sortiment.

Auch Blue Shadow Mosura hat Lukas vom Garnelen-Pott im Angebot.


Natürlichere Optik

Seine 75 Aquarien werden in mehreren Räumen über Membranpumpen mit Luft-Ringleitung für die HMF-Filterung betrieben. Wasserwechsel wird noch klassisch per Hand vorgenommen. „Leider macht die örtliche Situation es fast unmöglich, dies zu automatisieren“, bedauert Lukas. Hauptsächlich züchtet er im aufbereiteten Osmose-Wasser Caridina-Arten und einige Neocaridina. „Allerdings ist das Leitungswasser bei mir so gut, dass ich zum Teil auch Caridina darin züchten kann.“

Ein Einrichtungsbeispiel der Aquarien des 46-Jährigen.

In allen Aquarien befindet sich Laub als Nahrungsgrundlage, auch kann man seine Becken eher als „verkrautet“ bezeichnen und nicht so übersichtlich, sondern mit ein paar Aufsitzerpflanzen strukturiert. Lukas vertritt die Meinung, dass dies den Tieren eher zusagt und eine natürlichere Optik darstellt.

Manche Becken sind auch ein wenig „verkrautet“ – mit Absicht!

Selektieren und Garnelen für den Verkauf zu fangen, „ist sicher etwas umständlicher, aber das nehme ich gerne in Kauf“. Hier und da arbeitet Lukas auch mit Oxydatoren. Die Zucht findet übrigens nicht das ganze Jahr statt: Er gönnt seinen Tieren eine Winterruhe, was sicherlich zu ihrer Vitalität beiträgt.

Der zweite von insgesamt vier Zuchträumen im Keller.

Zum Abschluss hat mir Lukas noch verraten, dass er eine eigene Garnelen-Linie kreiert, aber bis zur fertigen Optik dauert es noch etwas.