Aquarienpflanzen richtig pflegen

Aquarienpflanzen richtig pflegen

Text & Fotos: MAIKE WILSTERMANN-HILDEBRAND

Ihr schnelles Wachstum macht Stängelpflanzen für die Bepflanzung des Aquariums wertvoll, bringt aber auch etwas Pflegeaufwand mit sich. Rosettenpflanzen und Aufsitzer benötigen weniger Pflege, wenn sie ideale Kulturbedingungen haben.

 

Rosettenpflanzen, Stängelpflanzen und Rhizompflanzen

Aquarienpflanzen werden nach ihrer Wuchsform in drei Gruppen eingeteilt. Bei den Rosettenpflanzen gehen alle Blätter aus einem gemeinsamen Zentrum, dem Herz der Pflanze, hervor und bilden eine Blattrosette. Bei den Stängelpflanzen sitzen die Blätter entlang einer mehr oder weniger verzweigten, nach oben strebenden Sprossachse. Die Rhizompflanzen bilden einen festen, über oder unter der Erde kriechenden Trieb, an dem die Blätter sitzen. Beim Wachsen bilden sich an den Triebspitzen beziehungsweise im Zentrum junge Blätter. Die ältesten Blätter sitzen außen oder unten an den Pflanzen. Zwei Dinge machen eine regelmäßige Pflege notwendig: die begrenzte Lebensdauer der Blätter und das begrenzte Platzangebot im Aquarium.

 

Alte Blätter entfernen

Die Blattlebensdauer ist bei verschiedenen Aquarienpflanzen sehr unterschiedlich. Während sich an der Triebspitze neue Blätter bilden und heranwachsen, altern bereits voll ausgewachsene Blätter. Sie werden beschädigt, von Algen überwachsen und von jüngeren Blättern beschattet. Die Pflanzen entziehen ihnen darum nach einigen Wochen oder Monaten die Reservestoffe und verwenden sie für ihr weiteres Wachstum, während sie die alten Blätter abstoßen. Durch diesen Blattwechsel hat die Pflanze immer voll leistungsfähiges Laub. Je weicher und empfindlicher die Blätter sind, desto kürzer ist ihre Lebensdauer. Bei manchen schnell wachsenden Stängelpflanzen vergreisen die Blätter bereits nach drei bis vier Wochen. An Rhizompflanzen mit derbem Laub (zum Beispiel Speerblättern) halten die Blätter dagegen mehrere Jahre. Dass die Blätter gelb werden und absterben, schadet der Pflanze nicht, solange das wegen schlechter Kulturbedingungen nicht schneller passiert als neue nachwachsen. Auch schadet es den Pflanzen nicht, wenn die Blätter aus Platzgründen oder wegen Beschädigungen vorzeitig entfernt werden, solange die Blätter immer vollständig möglichst nahe am Ansatz abgetrennt werden.

 

Stängelpflanzen pflegen

Stängelpflanzen wachsen ununterbrochen in die Länge. Damit sie das Aquarium nicht zuwuchern und den anderen Pflanzen das Licht nehmen, werden sie regelmäßig entfernt und aus ihren Triebspitzen Stecklinge für den Aufbau neuer Bestände gewonnen. Je nach Lichtangebot, Temperatur und Nährstoffversorgung müssen die Bestände wöchentlich oder alle 14 Tage gekürzt werden. Bei diesen Pflegemaßnahmen werden das Nitrat und das Phosphat, das die Pflanzen dem Wasser entzogen haben, mit den alten Pflanzenteilen aus dem Aquarium entfernt. So erfüllen sie ihre Aufgabe bei der Wasserreinigung. Aus den Triebspitzen werden 5 bis 15 cm lange Kopfstecklinge, die den neuen Bestand bilden. Bleiben die bewurzelten unteren Stängelteile im Substrat, treiben sie aus Seitenknospen wieder aus. So können Stängelpflanzen schnell und kostenlos im Aquarium vermehrt werden. 

Beim Rückschnitt von Stängelpflanzen dienen die Triebspitzen als Kopfstecklinge zum Verjüngen des Bestands. Die unteren Sprossteile treiben wieder aus und tragen zur Vermehrung bei. 

 

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