Außen oder innen?

Außen oder innen?

Welcher Filtertyp ist für mein Aquarium der beste?

Text & Fotos: HARRO HIERONIMUS


Der überwiegende Teil der Heimaquarien wird über elektrische Filter betrieben. Zwar gibt es auch Alternativen, etwa mit luftbetriebenen Filtern, aber die sind späteren Artikeln vorbehalten. In diesem Artikel geht es ausschließlich um die „klassischen“ Innen- und Außenfilter.
Vereinfacht gesagt, bestehen diese Filter aus einem Kunststoffgehäuse mit einem Motor und einem oder mehreren Kammern für das Filtermaterial. Große Unterschiede gibt es allerdings bei der Größe. Die kleinsten Innenfilter sind kaum 10 cm groß, die größten Außenfilter haben etwa 20 Liter Volumen. Das ist schon ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Filter für die verschiedensten Aquariengrößen verwendbar sind.

Für große Aquarien sind natürlich nur große Außenfilter geeignet.

All diese Filter haben die gleichen Zwecke: eine mechanische Reinigung des Aquarienwassers von Schwebstoffen, eine biologische Wirkung durch den Abbau von Schadstoffen und eine Anreicherung des Wassers mit Sauerstoff – als Folge der durch den Filter bewirkten Wasserbewegung. Setzt sich der Filter zu, kann er diese Aufgaben nicht mehr erfüllen, weshalb er mindestens alle zwei Tage einer Sichtkontrolle zu unterziehen ist und gegebenenfalls umgehend gesäubert werden muss.

Schnittbild durch einen Außenfilter. (Foto: Eheim)

Schnittbild durch einen Innenfilter. (Foto: sera)


Nennangaben und Verschmutzung

Bei all diesen Filtern werden zwei wichtige Angaben gemacht: die Literzahl pro Stunde, die der Filter abgibt, und die Aquariengröße in Liter, für die der Filter geeignet ist. Die Literzahl pro Stunde ist eine Idealgröße, die die Pumpe ohne vorgeschaltetes Filtermaterial am Auslass unter oder an der Wasseroberfläche erbringt. Für Innenfilter stimmt diese Angabe in der Regel mit der tatsächlichen Leistung überein.
Das heißt aber nicht, dass sie immer die theoretische Leistung erreichen können. Das Filtermaterial ist hier der begrenzende Faktor. Ist dieses frisch und gut durchlässig, wird die angegebene Leistung fast erreicht. Mit zunehmender Verschmutzung sinkt die Leistung, bis sogar gar nichts mehr durchkommt und die Filterleistung gleich null ist.

Innenfilter lassen sich nur schwer verbergen.

Beim Außenfilter dagegen gibt es viele Faktoren, die diese Leistung beeinflussen und dazu führen, dass die angegebene theoretische Leistung nicht erreicht werden kann. Natürlich ist dies auch hier die Verschmutzung. Da wäre dann außerdem die Höhe des Filterauslasses bis zur Wasseroberfläche. Außenfilter stehen in der Regel unterhalb des Aquariums und das Wasser muss ins Aquarium zurückgedrückt werden. Je höher die Wasseroberfläche vom Filterauslass entfernt ist, desto geringer ist die tatsächliche Leistung.
Während die Hersteller bei Gartenteichpumpen, die den gleichen Bedingungen unterliegen, meist eine Kennlinie angeben, auf der man genau sehen kann, wie die Leistung mit zunehmender Pumphöhe (etwa für einen Bachlauf) abnimmt, konnte ich das für Aquarienfilter nicht finden. Allerdings wird bei vielen Filtern die maximale Förderhöhe angegeben. Liegt die Wasseroberfläche in dieser Höhe, ist die Pumpleistung gleich null, es kann kein Wasser mehr ins Aquarium gepumpt werden.

Außenfilter werden meist unter dem Aquarium platziert.

Das Wasser wird beim Außenfilter durch einen Schlauch ins Aquarium zurückbefördert. Jeder Schlauch hat einen Innenwiderstand. Das bedeutet, dass die Leistung mit der zunehmenden Schlauchlänge abnimmt, möglichst also der direkte Weg genommen werden sollte. Noch wichtiger ist es, darauf zu achten, dass möglichst wenige Krümmungen und keine starken Knicke im Schlauchverlauf vorhanden sind.

Der Auslass eines Innenfilters ist fast immer dicht an der Wasseroberfläche.

Am Auslass des Außenfilters kann eine Venturidüse für eine gute Sauerstoff zufuhr sorgen.


Die richtige Filtergröße

Welche Größe ein Filter haben soll, ist wesentlich von der Besatzdichte und der Futtermenge abhängig. Je mehr Fische vorhanden sind und je mehr gefüttert wird, umso größer muss die Nennleistung des Filters sein. Sind dagegen nur sehr wenige Fische vorhanden, die auch so gefüttert werden, dass kaum Reste übrig bleiben, kann die Filtergröße etwas kleiner gewählt werden.

Durch einen entsprechenden Pflanzenwuchs lassen sich Innenfilter etwas verstecken.

Die Reinigungskraft eines Filters hängt auch wesentlich von der Menge und Art des Filtermaterials ab. Technisch bedingt können Innenfilter nur weniger Filter material enthalten (meist weniger als 1 l) als die deutlich volumengrößeren Außenfilter (bis zu 15 l). Während Innenfilter für eine maximale Aquariengröße bis etwa 200 l angeboten werden, gibt es Außen filter für Aquarien bis etwa 1500 l Inhalt, die dann auch deutlich größere Volumina haben.
Die meisten Hersteller geben neben der Nennleistung eine Aquariengröße von... bis... an. Bei einem beliebten Innenfiltermodell für Aquarien von 100 bis 200 l ist die Nennleistung 600 l/h, also das Sechsfache bei dichtem und das Dreifache bei schwachem Besatz. Das kann man als Hilfe für die Auswahl nehmen. Bei gleicher Aquariengröße sollten die Außenfilter eine deutlich größere Nennleistung haben, um etwa 50 % mehr als vorgehend angegeben.

 Innenfilter sind deutlich sichtbarer als Außenfilter.


Tipp

Je höher die Distanz vom Filterauslass bis zur Wasseroberfläche ist, desto höher sollte auch die angegebene Nennleistung eines Außenfilters sein.