Zu Besuch bei Markus Kaluza in Willich
Text & Fotos: THOMAS BAUMEISTER
Wir wollten mehr über den Welszüchter Markus Kaluza von der IG BSSW erfahren. Darum sind wir an den Niederrhein nach Willich gefahren und haben ihn besucht. Markus ist 33 Jahre jung, ledig und von Beruf Umweltmanager. Fische begleiten ihn schon von Kindesbeinen an, da sein Vater früher Tropheus aus dem Tanganjikasee gehalten und gezüchtet hat. Er ist also „erblich vorbelastet“. Seinen jetzigen Aqua Keller im Elternhaus hat Markus seit 18 Jahren in Betrieb, wobei natürlich immer das eine oder andere ergänzt und/oder geändert wurde.
Die neuste Errungenschaft sind Thermo-Control-Geräte, die einen Alarm auslösen, sollte mal ein Heizer im Aquarium defekt sein. Mittels akustischem Signal wird er gewarnt, zeitgleich schaltet sich in diesem Fall die Stromzufuhr zum Heizer aus. Bei Welsen, die teilweise bis zu 500 Euro pro Tier kosten, ist das sicher eine sinnvolle Anschaffung.
Zwölf Aquarien hat Markus mit insgesamt 30 Spezies.
Die komplette Anlage, bestehend aus zwölf Aquarien mit insgesamt rund 30
Fischarten, werden über Hamburger Mattenfilter mit Druckrohr und Membranpumpe betrieben. Markus benutzt für die normale Haltung das Stadtwasser von Willich. Nur wenn gezielt gezüchtet wird, verschneidet er bei Bedarf das Leitungs- mit Umkehrosmosewasser.
Eine Gruppe friedlicher Curimatopsis macrolepis (links) mit Längsband-Ziersalmlern Nannostomus beckfordi (rechts).
Reine Liebhaberei
In seiner Anlage hält er überwiegend verschiedene südamerikanische Harnischwelse, besonders Kaktuswelse der Gattung Pseudacanthicus, Hypancistrus zebra L46, einige Corydoras, etwa C. aurofrenatus aus Bolivien, sowie einige Ziersalmler wie den Nannostomus sp. „Amaya“ aus Peru bei einer Temperatur von ca. 26 bis 30 °Celsius. Als „richtigen Züchter“ bezeichnet Markus sich selber nicht. Bei ihm ist es „im Grunde reine Liebhaberei“. Wenn er Nachzuchten abzugeben hat, werden diese in erster Linie an gute Bekannte und einen befreundeten Händler abgegeben.
Corydoras aff. aeneus und C. polystictus aus Bolivien.
Der auch Taifun-Kaktuswels genannte Pseudacanthicus sp. „Typhoon“.
Pseudacanthicus leopardus hinten und Moenkhausia cosmops im Vordergrund.
Die Liebe zu seinen Welsen verbindet der Niederrheiner auch mit Reisen in die Biotope der Fische. Markus war bis jetzt in Bolivien und bereits fünfmal in den Habitaten in Brasilien. Im Mai dieses Jahres war er mit einer kleinen Gruppe abermals in Bolivien.
Der Baumsteiger Dendrobates tinctorius azureus ist ein Pfeilgiftfrosch.
Nach seinem Job findet Markus für ein bis zwei Stunden am Tag Ruhe und Entspannung bei seinen Tieren. Neben den Fischen unterhält er ein Terrarium mit Dendrobatesti nctorius azureus, dem blauen Baumsteiger, einem Pfeilgiftfrosch.
In der IG BSSW (Internationale Gemeinschaft Barben-Salmler-Schmerlen-Welse) ist Markus der verantwortliche Redakteur für den BSSW-Report, der viermal im Jahr für Mitglieder bilingual in Deutsch und Englisch erscheint, sowie als Koordinator für Welse tätig.