Eigentümliche Formen erleichtern eigene Layouts

Eigentümliche Formen erleichtern eigene Layouts

Beschreibung Titelbild: Eine hügelförmige Komposition mit Branch Wood und Sansui-Steinen. Mit kosmetischem Sand und einer einfach gehaltenen Bepflanzung unterstreiche ich die Besonderheiten dieser Layoutmaterialien.

Ein einzigartiges Layout mit Branch Wood und Sansui-Steinen

Text & Fotos: ADA 


Beim Naturaquarium verwenden wir Layoutmaterialien wie Wurzeln und Steine zusätzlich zu den Aquarienpflanzen. Sie kann man hauptsächlich auf zwei verschiedene Arten einsetzen: Zum einen können sie als Rahmen für die Komposition dienen, an dem man sich beim Bepflanzen und beim Rückschnitt orientieren kann. Ein Großteil dieses auch Hardscape genannten Aufbaus ist später nicht mehr sichtbar; die Präsenz wird mit dem zunehmenden Wachstum der Wasserpflanzen immer schwächer.
Zum anderen kann man sich die Formen und Texturen der Wurzeln und Steine als Schlüsselelemente im Layout zunutze machen. Ihre charakteristischen Merkmale geben dann der Komposition eine besonders natürliche Anmutung. In diesem Artikel habe ich ein Aquascape nach der zweiten Methode gestaltet und das Hardscape aus Branch Wood und Sansui-Steinen komponiert.
Charakteristisch für Branch Wood ist die Vielzahl von dünnen, verdrehten Ästen, die aus der Basis der Wurzeln kommen. Einige wenige Stücke können schon den Eindruck erwecken, dass hier eine große Zahl fein strukturierter Aquarienwurzeln sorgfältig arrangiert wurde.
Die schichtartig aufgebauten Sansui-Steine stützen das Branch Wood von unten. Man kann sie aufrecht oder liegend platzieren; sie eignen sich sehr gut für ein solches Layout. Diese Steine können für unterschiedliche Layout-Methoden verwendet werden. Sie lassen sich dank ihrer einigermaßen rauen Oberflächentextur besonders gut stapeln.

Pflanzen:
Crinum calamistratum
Cryptocoryne albida
Fontinalis antipyretica

Besatz:
Oreichthys sp.
Pristella maxillaris
Crossocheilus oblongus
Otocinclus sp.
Caridina multidentata


Sehr natürlich

In diesem Layout schuf ich einen mittigen Raum für die Pflanzen, indem ich mir die Form der Sansui-Steine zunutze machte; dazu schichtete ich sie aufrecht auf. Mit den so platzierten Steinen schuf ich einen umgrenzten Raum, den ich mit Aqua Soil Amazonia auffüllte. Mit in verschiedenen Ebenen statt einer geraden Linie gestapelten Sansui-Steinen wirkt die Umrandung sehr natürlich. Eine solche stabile „Umzäunung“ erlaubt uns, einen Hügel aus Soil aufzuschütten und die Aquarienpflanzen in diesem Raum akzentuiert zu präsentieren.

Durch eine Umrandung aus Sansui-Steinen schuf ich einen Platz, in dem die Aquarienpflanzen eingesetzt werden können.

Zusätzlich legte ich eine dünne Schicht kosmetischen Colorado-Sand um die Sansui-Steine, um den Höhenunterschied zwischen der Pflanzengruppe und dem Sand noch zu betonen. Über dem mit Steinen umrandeten Soil-Berg arrangierte ich Branch Wood; damit ist das Hardscape dieser Komposition vollständig.
Die bereits erwähnte Oberflächenstruktur der Sansui-Steine erlaubte mir, das Branch Wood sicher zu verankern. Bringt man einzelne Stücke so an, dass die Äste zwischen den Steinen liegen, ist das Arrangement nicht nur gegen Aufschwimmen gesichert, es wirkt auch viel natürlicher. Mit einer großen Zahl der gedrehten Zweige, die sich in einer radialen Anordnung aufwärts und seitwärts erstrecken, gelang mir eine einzigartige Komposition; sie brachte ich zusätzlich zu den zwischen den Steinen steckenden Stücken von Branch Wood an.


Einzigartigkeit unterstützen

Auch die Aquarienpflanzen setzte ich so, dass die Einzigartigkeit des Layouts unterstützt wird. Verschiedene Teile des Branch Wood begrünte ich mit Quellmoos, das ich in der Folge immer relativ dünn hielt, sodass sich keine dicke Matte bildete. Lässt man das Quellmoos dicke Polster auf den charakteristisch dünnen, verdrehten Ästen bilden, geht die Wirkung des Branch Wood im Layout verloren. Daher muss das Moos von Zeit zu Zeit kräftig ausgedünnt werden. Ist das Quellmoos erst einmal auf den Zweigen festgewachsen, kann man es von Hand in Form zupfen und nur den Teil belassen, der direkt auf dem Holz sitzt. Solange das Moos noch keine Haft wurzeln ausgebildet hat, muss es mit einer Schere zurückgenommen werden.

Ein Layout mit einer ganz eigenen Ausstrahlung entsteht, wenn man sich die charakteristischen Eigenschaften der verwendeten Wurzeln und Steine zunutze macht.

Zusätzlich zum Moos setzte ich die Schmalblättrige Hakenlilie, Crinum calamistratum, mit ihren auffällig feinen, langen Blättern als Hauptpflanze im Zentrum des Layouts. Ihre langen, dünnen, wellig wachsenden Blätter unterstreichen sehr schön die ähnlich geformten Zweige des Branch Wood und verleihen der Komposition eine ganz eigene Wirkung.
Außerdem pflanzte ich noch Weißen Wasserkelch, Cryptocoryne albida, an die Basis der Hakenlilie, um dem Gesamtbild mehr Volumen zu geben und um das Hardscape optisch mit der Bepflanzung zu verbinden.

Ich verwende Aquarienpflanzen mit sehr auffälligen Eigenschaften: Crinum calaminstrautum und Cryptocoryne albida.

Die Anmutung eines Layouts kann sich teils stark verändern, wenn man Layoutmaterialien umplatziert oder eine andere Bepflanzung wählt. Das hier verwendete Branch Wood und die Sansui-Steine haben ganz eigentümliche Formen; das macht es einfacher, durch kreative Positionierung ein aussagekräftiges Layout zu schaffen. Macht man sich die charakteristischen Eigenschaft en der Wurzeln, Steine und Pflanzen zunutze, kann man einen neuen Zugang zum Aquascaping erschaffen und ganz eigene, besondere Layouts komponieren.

So sah das Layout nach dem Bepflanzen aus. Teilweise band ich Quellmoos so auf die Zweige des Branch Wood auf, dass man die charakteristischen Formen der Wurzeln noch sieht.