Plankton in der Aquaristik

Plankton in der Aquaristik

Gar nicht so einfach – aber es gibt Lösungen

Text & Fotos: HEIKO BLESSIN


Viele Fische, sowohl im Süß- als auch im Meerwasser, ernähren sich praktisch ausschließlich von Plankton. Aber woher können Aquarianer sich Plankton beschaffen? Die Antwort könnte eigentlich ganz einfach sein: Nimm Deinen Kescher, gehe an einen Tümpel oder fahre an die Küste und fange Plankton! Zumindest war dies vor etlichen Jahren so. Heute greift, zumindest bei Süßwassertümpeln, der Naturschutz und verbietet das Abfischen von diversen Lebendfutterarten. Im Meer haben wir dieses Verbot nicht, aber nicht jeder hat Zeit und Lust, alle paar Tage Plankton zu fangen.
Tatsächlich ist es so, dass es viele Fischarten gibt, die nur kleines herumschwimmendes Futter fressen. Das beginnt beim Neon und endet bei den im Bericht von Wolfgang Staeck beschriebenen Kärpflingscichliden. Solange diese Fischarten anpassungsfähig sind, besteht kein Problem. Sie lernen schnell, dass auch Futter an der Wasseroberfläche fressbar und kleines herumtreibendes Futter zwar kein Plankton, aber dennoch genießbar ist.
Bei frisch importierten und einigen Meerwasserfischen ist dies anders: Sie nehmen Trockenfutter nicht immer an und warten im Aquarium auf ihr gewohntes Plankton. Ein Blick in die Natur zeigt Überraschendes: Es ist fast kein Plankton vorhanden!
Auf einer JBL-Expedition zum Rio Negro in Südamerika kam ein Planktonnetz zum Einsatz. Es wurde eine halbe Stunde hinterm Boot hergezogen und das Ergebnis unterm Mikroskop untersucht: Genau drei Copepoden (Ruderfußkrebse) wurden gefangen!

Der Autor beim Planktonfang in Kolumbien.

Krebstiere vom Planktonfang im Rio Negro unter dem Mikroskop.


Eingefallene Bäuche

Ein ähnliches Ergebnis zeigte ein Planktonfang in Kolumbien, wo es im Lebensraum von Roten Neon verwendet wurde. Schon bei der Beobachtung der Roten Neon unter Wasser war zu sehen, dass alle Neon leicht eingefallene Bäuche auf wiesen. Ein Veterinär in Deutschland hätt e bei solchen Fischen in einem Zoogeschäft massive Kritik am Gesundheitszustand der Fische geäußert.
Aber in der Natur ist es so, dass die Futterknappheit die Bestände der Roten Neon reguliert. Von den Millionen geschlüpften Jungfischen kommen nur einige wirklich durch. Richtig große und gut genährte Rote Neon wurden kaum gefunden. Genau deswegen macht der Fang der Roten Neon für den Zierfischexport auch keine Probleme für die Bestände: Das Wegfangen einiger Millionen erhöht die Chance für den Rest, mit dem wenigen natürlichen Plankton zu überleben. Das ist kein Gesundreden des Zierfischexports, sondern die nackte und ungeschönte Wahrheit.

In der Natur fanden wir fast nur Rote Neon mit eingefallenen Bäuchen, hier in einem lichtdurchfluteten Wald.

Zurück zum Plankton: Unsere planktonfressenden Aquarienfische sind nur bei der Art der Nahrungsaufnahme manchmal wählerisch, nicht bei der „Futterzusammensetzung“: Das Futter darf nicht zu groß sein und muss, wie lebendes Plankton, im Wasser herumtreiben. Aktives Schwimmen des Planktons ist nicht nötig, was auch gut zur biologischen Definition von Plankton passt: Organismen, die sich nicht oder kaum aktiv bewegen, sondern vom Wasser bewegt werden.

Rotaugen-Moenkhausien in der Natur auf Nahrungssuche.

Es gibt Planktonorganismen im Meer von 150 cm Länge (Venusgürtel). Die JBL-Forschungs- und -Entwicklungsabteilung hatte sich vor einigen Jahren des Ernährungsproblems von Planktonfressern angenommen und in Zusammenarbeit mit einem nachhaltigen, norwegischen Aquakulturbetrieb ein Futter aus natürlichem, arktischem Plankton entwickelt: JBL PlanktonPur. Ohne Konservierungsstoffe, nur durch einen Temperaturprozess haltbar gemacht, können Aquarianer echtes Plankton an ihre Fische verfüttern. Einige Nachzuchten sind erst durch dieses natürliche Futter möglich geworden.

Sogar die wildlebenden Fische reißen sich schnell um das Futter.

Und um einer Frage vorzubeugen: Nein, es wird den Walen durch uns Aquarianer keine Nahrung weggefangen. Ein einziger Wal frisst an einem Tag so viel Plankton, wie jährlich für JBL Plankton-Pur gefangen wird. Dieses Mikroplankton gibt es im Meer wirklich im Überfluss und das ist gut für die Natur und die Aquaristik!


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