Spitzwegerich-Eis-Ball

Spitzwegerich-Eis-Ball

Der Tiefkühlkracher fürs Garnelenvolk

Text & Fotos: XENIA DÄHN


Es war ein heißer Tag. Die Fenster klebten, der Kaffee war lauwarm, und sogar meine Schnecken hatten keinen Bock mehr auf Gurke. Was also tun? Richtig – es gibt Eis! Nein, nicht für uns (obwohl...), sondern für die lieben kleinen Beckenbewohner. Und zwar selbstgemacht, mit Liebe, Matsch und ein bisschen Chaos. Willkommen beim Rezept für den legendären Spitzwegerich-Eis-Ball – eine coole Mischung aus Wildkräuterkraft, Mineral-Magie und etwas „Sieht-aus-wie-Suppe-ist-aber-Futter“.

Die trockenen Zutaten für den Eis-Ball.


Was unbedingt rein muss – die heilige Dreifaltigkeit der Frostfreude:

- Frischer Spitzwegerich – die grüne Lunge der Wiese! Reich an Schleimstoffen, beruhigt die Tierbäuche und schmeckt offenbar wie Kräuterbonbon auf Garnelenart.

- Montmorillonit – klingt wie ein französischer Philosoph, ist aber ein Vulkanton mit Superkräften. Bindet Schadstoffe, liefert Mineralien und macht den Panzer schick.

- Spirulina – die Blaualge mit dem Alleskönner-Status. Vitamine, Farbstoffe, Proteine – ein Schuss Superfood für jeden Krabbler.

Die Mixtur sollte ziemlich flüssig sein.


Was auch noch rein darf (weil: warum nicht?):

- Brennnesselpulver – die Vitaminbombe im Tarnumhang.

- Hokkaido-Chips – getrocknete Kürbisscheiben, weil Garnelen manchmal Crunchiges mögen.

- Kalzium – für stabile Häutungen und schneckenstarke Häuser.

- Apfel & Löwenzahn („Pusteblume“) – süß trifft auf Wiese, perfekt für Feinschmecker mit Fühlern.

- Seemandelbaumblatt – ein bisschen antibakterieller Flair aus dem Tropenurlaub.

 

Zubereitung mit Liebe und einer Küchenrolle in Griffweite:

Bevor Du wie wild Zeug in den Mixer haust: erst Wasser rein! Wirklich. Sonst hast Du nachher ein Kunstwerk aus Pflanzenbrei im Gerät, das selbst moderne Technik aufgeben lässt. Danach alle Zutaten hübsch nacheinander dazugeben, zwischendurch mixen, bei Bedarf vorsichtig Wasser nachgießen. Ziel ist keine grüne Pampe, sondern ein flüssiges Etwas – sagen wir, die Konsistenz einer sehr dünnen Kräutersuppe. Mit Algen.

Und Achtung: Es wird eine Riesensauerei. Pflanzenfetzen auf dem Kühlschrank, Spirulina an der Stirn – Du bist gewarnt. Und ein bisschen stolz.

Willkommene Abkühlung für Schnecken und Garnelen.

Tipp: Am besten direkt beim Einfrieren beschriften – sonst wird aus dem Spitzwegerich-Eis schnell „Was-war-das-noch-mal“– Waldkräutersmoothie.

Ab in die Form – bitte cool bleiben:

Nun kommt der Feinschliff : Gieß Deine flüssige Wunderwaffe in kleine Silikonformen oder Mini-Eiswürfelbehälter. Normale Eiswürfel sind zu groß – Deine Garnelen sollen snacken, nicht gegen ein FutterIglu kämpfen.

Dann das Ganze für zwei Tage einfrieren. Und jetzt kommt der knifflige Teil: Raus aus den Formen, blitzschnell in Zipper tüten verpacken, alles wieder in den Froster und hoffen, dass Du schneller bist als das Antauen.

Nach dem Entformen schnell in den Tiefkühler!

Tadaaaaa! Fertig ist der Spitzwegerich-Eis-Ball – ein eiskalter Leckerbissen, der gut aussieht und richtig was kann. Deine Garnelen werden Dich lieben. Deine Schnecken vielleicht auch. Und Deine Küche? Naja ... die verzeiht Dir irgendwann.

Auch die letzten Krümel werden eingesammelt.


Spitzwegerich-Eis-Ball - Frostfutter für Garnelen, Schnecken & Co.

Dosierung im Aquarium:
- 1 kleiner Würfel pro 30-50 Liter, maximal zweimal pro Woche

- Unverzehrtes Futter nach max. 24 Stunden entfernen