Rekordbesuch bei Aquaristikmesse in NRW
Text & Fotos: OLIVER MENGEDOHT
Mit einem Rekordergebnis bei den Besucherzahlen ging die 11. „Aqua Expo“ auf
der Galopprennbahn in Dortmund-Wambel zu Ende: „Knapp 7.000 Gäste, wir hatten noch nie so viele Messebesucher wie in diesem Jahr“, freute sich Veranstalter Michael J. Schönefeld. „Die Atmosphäre war einfach nur mega!“ Viele Herzblutaquarianer redeten immer über ein großes Klassentreffen und meinten damit die Messe, weil sie endlich ein Wiedersehen mit lange Zeit nicht gesehenen Freunden aus aller Welt feiern konnten.
Garnelenzüchter Alexander Brunck schaut sich die Tiere im Wettbewerb an.
190 Becken wurden von 31 Teilnehmern beim TGISC mit Hochzuchtgarnelen bestückt.
Rekordverdächtig lief es auch beim Wettbewerb der Hochzuchtgarnelen, bei „The German International Shrimp Contest“: 190 Garnelenbecken von 31 Teilnehmern aus acht Ländern wurden beim TGISC gezeigt.
Marcin Stadnik räumte gleich zehn Pokale beim TGISC ab.
Neben Grand Champion Dennis Dworatzek, der die Jury mit seinen Hochzuchtgarnelen insgesamt am meisten überzeugte (und Gruppe 14 mit Caridina sp. Fishbone- und Galaxy-Varianten gewann), konnte Chiu Peiwen aus Taiwan mit drei Goldpokalen, einmal Silber und dreimal Bronze überzeugen – sie gewann außerdem den Publikumspreis mit einer Caridina sp. Crossbreeds, focus on color. Den Vogel schoss aber Marcin Stadnik aus Polen ab mit vier Goldpokalen, viermal Silber und zweimal Bronze. Weitere Gruppensieger:
Stavros Tsipas und Markus Schulz (je zweimal) sowie Michael Häsler, Somer Batzer, Alexander Brunck, Fon Lin und Andreas Bockhorn.
Chiu Peiwen aus Taiwan holte nicht nur den Publikumsliebling, sondern erzielte auch weitere sieben Podestplatzierungen.
Grand Champion beim Garnelenwettbewerb wurde Dennis Dworatzek, hier mit Organisator Michael J. Schönefeld.
Die Jury unter Vorsitz von Nicolas Reisch (Frankreich) war ebenfalls international besetzt mit Michael Nadal (Deutschland), Matthias Jesenko (Österreich), Monique Klaver (Niederlande), Michael Paczkowski (Polen), Therese Neal (USA) und Carbon Chen (Taiwan). Organisatorisch lief es bestens, das TGISC-Team leistete gute Arbeit und es gab auch so wenig Ausfälle wie noch nie bei den Garnelen. „Ein herzliches, ganz großes Dankeschön für die gesamten ehrenamtlichen Teammitglieder“ von Michael J. Schönefeld: „Ohne Euch wäre das Ganze nicht möglich!“
Organisator Michael J. Schönefeld (unten Mitte) und Juryvorsitzender Nicolas Reisch (2. v. r.) mit dem internationalen Preisrichter-Team.
Diverses Publikum
„Bombastisch!“ Mit diesem Wort beschrieb Jan Saßmann die Messe. Der Inhaber von „Jans Kampffisch- & Meerwassershop“ war ebenso begeistert von den Umsätzen bei der Aquaristik-Endverbrauchermesse auf der Galopprennbahn im Stadtteil Wambel wie alle seine Händlerkollegen.
Die Ergebnisse der Wabi-Kusa-Kategorie im „TAotPA“-Wettbewerb wurden eifrig von den Besuchern fotografiert.
Rudolf Pohlmann gibt Auskunft über die Aktivitäten der Zierfischfreunde Warendorf.
Michael Degen, Geschäftsführer von Tropical Heimtierbedarf Deutschland, zeigte sich schon am Freitag überrascht von dem guten Zuspruch. Das Gleiche bei Tobias Eller, CMO bei Dennerle: „Es läuft super. Das Publikum ist sehr divers, von jung bis alt.“ Hier kam besonders die neue CO2-Anlage „Carbo Bio Style“ gut an, die „Chemie“ stilvoll ins Wohnzimmer holt. Händler Michael Nadal von „Wirbellose and more“ verkaufte besonders Garnelen und Bucephalandra-Pflanzen. Bei den Garnelen gingen Neocaridinas und Bienen gut weg, „die Bunten“, so Michael.
Neben dem TGISC sorgten zwei weitere Championate mit internationalen Juroren für das richtige Wettkampf-Feeling: Beim „German Betta Contest“ waren Hochzucht-Kampffische die Protagonisten und schließlich bei „The Art of the Planted Aquarium“ die Künste der Aquascaper.
Anke Morbitzer, Diplom-Chemikerin von Bresser, erklärte Groß und Klein, was es alles im Aquarien- und Teichwasser an Leben gibt.
Im elften Veranstaltungsjahr bot die Aqua Expo neben Einkaufsmöglichkeiten viele weitere Höhepunkte. Bresser etwa führte mit zwei Mitarbeitern und einigen Mikroskopen samt Präparaten viele Besucher an das Thema Mikroskopieren heran. „Wir zeigen, was für Organismen man im Aquarienwasser und im Teich sehen kann“, berichtete Diplom-Chemikerin Anke Morbitzer. Den Besuchern würde der Stoffkreislauf erläutert und dass „Begleitfauna erstmal nichts Schlimmes ist“. Zu sehen gab es Fadenalgen, eine Spitzschlammschnecke mit Egel, Larven von Amanogarnelen – in Zusammenarbeit mit Rheingarnelen –, Copepoden, Rädertierchen und Kieselalgen.
Daneben informierten Vereine wie die Deutsche Killifisch-Gemeinschaft, die Medaka Gesellschaft Deutschland, die Zwergcichlidenfreunde der DCG und die Regionalgruppen NRW vom AKWB (Arbeitskreis Wirbellose in Binnengewässern) sowie der IG BSSW (Barben-Salmler-Schmerlen-Welse) die Aquaristikfreunde. Gut angenommen wurde auch das Symposium: Für viele gab es bei den Vorträgen nur noch Stehplätze. Im nächsten Jahr werden dort mehr Sitzplätze eingeplant, verspricht Organisator Michael J. Schönefeld. Der freute sich am letzten Messetag, dass „schon von vier neuen Firmen eine Anfrage vorliegt, die 2024 als Aussteller dabei sein wollen.“