Welcher Bodengrund im Garnelenaquarium?

Welcher Bodengrund im Garnelenaquarium?

So findest du das richtige Substrat für dein Aquarium – eine kleine Warenkunde

Text: ULLI BAUER
Fotos: GARNELIO.DE


Viel liest man über das richtige Aquariensubstrat fürs Garnelenbecken. Sand, gefärbter Kies, Naturkies, Soil, aktiver Bodengrund, passiver Bodengrund – Hilfe! Wer die Wahl hat, hat offenbar auch bei der Garnelenhaltung die Qual.

In Pflanzenaquarien gestaltet man häufig den Vordergrund mit optisch attraktivem Kies.


Kies oder Sand sind sogenannte passive Bodengründe. Das heißt, sie beeinflussen die Wasserwerte nicht. Sand neigt etwas eher zum Verdichten, in die Lücken bei sehr grobem Kies können Futterreste einsickern und dann dort gammeln. Für Garnelenaquarien hat sich ein feiner Kies von 2-3 mm Körnung bewährt.

Neocaridina davidi „Yellow Neon“ ist ein guter Kandidat für ein Kiesaquarium.


Bunter oder Naturkies?

Ob man künstlich eingefärbten Kies im Garnelenaquarium verwenden sollte, bei dem Thema scheiden sich die Geister. Garnelen fühlen sich auf dunkelbraunem oder schwarzem Kies wohler als auf grellen hellen Farben, aber auch ein gemischter Naturkies kann super wirken. Bei Farbkies ist es wichtig, auf mit Kunstharz beziehungsweise Epoxid ummanteltes Material zu achten – das ist chemischinert und gibt nichts ans Wasser ab.
Naturkies für ein Aquarium mit Weichwassergarnelen sollte das Wasser nicht aufhärten, also keinen Kalk enthalten. In einem Aquarium für Garnelen wie Neocaridina, die härteres Wasser vertragen, kannst du auch kalkhaltigen Kies verwenden.

Blauer Kies ist Geschmacksache; mit Kunstharz ummantelt ist er jedoch unbedenklich.

Natürlicher Flusskies zeichnet sich durch abgerundete Kieskörnchen aus.


Kalkhaltigen Kies erkennen

Gib ein paar Kieskörnchen deines Naturkieses in Essigessenz. Wenn sichtbar Blasen aufsteigen, ist der Kies kalkhaltig und eignet sich nur für Aquarien mit einem neutralen bis basischen pH-Wert (7,0 und höher).


Kies vorbereiten

Vor der Einrichtung des Aquariums solltest du den Kies – ob ummantelt oder nicht – gründlich mit klarem kaltem Leitungswasser durchspülen, damit der Abrieb vom Transport nicht ins Aquarium gelangt. Die feinen Partikel können die Filterachse durch Riefenbildung beschädigen.

Experten-Tipp - Ullis Empfehlung:
Zum Auswaschen größerer Mengen von Aquarienkies eignet sich ein alter Kissenbezug noch besser als ein Sieb, idealerweise einer mit Reißverschluss. So kann kein Kies in den Abfluss gelangen.


In der nächsten Folge widmen wir uns aktivem Soil als Bodengrund für Weichwasseraquarien.