Wie aus dem Märchen

Eine wunderschöne, lebendige Unterwasserwelt aus Aquarienpflanzen und Wassertieren ist die Grundlage des Naturaquariums

Text & Fotos: ADA Japan

Das Prinzip des Naturaquariums ist es, im Aquarium eine ansprechende Unterwasserwelt zu schaffen, in der Pflanzen und Wassertiere gut zusammenleben können. Ihre Gesundheit wird durch das im Aquascape entstehende Ökosystem und biologisch arbeitende Mikroorganismen gesichert.
Aquarienpflanzen, Wassertiere und nützliche Mikroorganismen sind daher essenziell für ein Naturaquarium. Fehlt nur einer dieser Faktoren, kann das System nicht funktionieren. Dieses fantasievolle Layout wirkt wie aus einem Märchen entsprungen. Die einzigartig texturierte alte Wurzel hat mich dazu inspiriert. Wir sehen hier eine lebendige, wunderschöne Unterwasserwelt mit einer Kombination aus vielen verschiedenen Aquarienpflanzen und Fischen.

Layout und Bepflanzung

Für dieses Aquascape habe ich eine Wurzel mit einzigartiger Struktur und Form
mittig gesetzt. Wenn man wie hier viele unterschiedliche Aquarienpflanzen verwendet, muss man sich bereits vorher Gedanken über die Pflanzenwahl und die Pflanzdichte machen. Hierzu sollte man die Wuchsform, Blattgröße und die Farben der jeweiligen Pflanzen bedenken, ebenso wie ihre Wuchsgeschwindigkeit.

Tipps für den Pflanzenschnitt

Langsam wachsende Pflanzen gedeihen nicht und können sogar eingehen, wenn sie von schneller wachsenden überwuchert werden. Dieser Aspekt ist wichtig für die Planung – wenngleich man kleinere Differenzen im Pflanzenwachstum durch einen entsprechenden Rückschnitt oder die Neupflanzung von Stecklingen ausgleichen kann. In der Folge schauen wir uns einige Tipps für den Pflanzenschnitt näher an.

Viele unterschiedliche Fische schwimmen durch dieses üppig und abwechslungsreich bepflanzte Aquascape. Die wimmelnde Vielfalt der Lebe wesen lässt uns die Freude am Leben neu entdecken.

Das Becken direkt nach der Bepflanzung.

Das fertige Aquascape.

 Für die Pflanzenbüsche links und rechts im Layout verwende ich Pflanzen mit unterschiedlicher Wuchsgeschwindigkeit. Der Rückschnitt muss so erfolgen, dass alle Pflanzen beim offiziellen Foto des Aquascapes (dem „Final Shot“) in Bestform sind. Daher schnitt ich die schnellwachsenden Stängelpflanzen kürzer als die roten Stängelpflanzen, die etwas langsamer wachsen. So sind die Pflanzengruppen zur richtigen Zeit perfekt in Balance.

Die Alternanthera reineckii „Cardinalis“, die ich als Blickpunkt des Layouts gewählt habe, ist eine schnellwachsende Stängelpflanze. Hier schnitt ich die Triebe in einer entsprechenden Länge ab und setzte sie neu, um die Höhe dieser Pflanzengruppe in einem guten Verhältnis zu den benachbarten Stängelpflanzen zu halten.

Glossostigma und Nadelsimse ließ ich ein Stück weit gemischt wachsen, damit der Übergang zwischen den Pflanzenfeldern weicher und natürlicher wirkt. Die Nadelsimse wird regelmäßig zurückgeschnitten, damit die Halme nicht zu lang werden.

Die Hydrocotyle setzte ich hier und da im Layout ein und halte sie durch regelmäßigen Rückschnitt im Zaum. Anfangs achtete ich auf möglichst dichte Bepflanzung, weil sie mit der Zeit etwas spärlicher wird, wenn die Lichtintensität durch die wachsenden Pflanzen abnimmt.

Die Limnophila sp. „Vietnam“ setzte ich hier besonders dicht, damit der Aqua Soil nicht durch die Lücke zwischen den beiden Wurzeln auf der rechten Seite rieseln kann.