Die Harnischwelse der Gattung Ancistrus sind pflegeleichte und friedliche Gesellen
Text & Fotos: ANDREAS TANKE
Titelbild: OLIVER MENGEDOHT
Wer kennt sie nicht, die zum Teil herrlich skurril anmutenden Antennenwelse der Gattung Ancistrus? Bei mehr als 200 bekannten Arten und Formen und der Tatsache, dass mit Ancistrus cirrhosus erste Exemplare schon vor mehr als 100 Jahren ihren Weg nach Deutschland fanden, sollte eigentlich fast jeder Aquarianer schon einmal mit Vertretern dieser Harnischwelsgattung in Berührung gekommen sein.
Viele Arten bleiben recht klein (< 15 cm) und haben auch nicht allzu hohe Pflegeansprüche. So lassen sich die meisten Ancistrus, die wir im Aquarienhandel finden können, hervorragend in mittelgroßen Gesellschaftsbecken pflegen und oftmals sogar auch vermehren.
Durch ihr auffälliges Saugmaul werden Ancistrus häufig abschätzig als „Scheibenlutscher“ bezeichnet, also als Funktionsfische zur Reinigung der Aquarienscheiben angesehen, aber damit tut man ihnen unrecht. Zum einen reicht die zumeist doch eher geringe Menge der für diese Welse verwertbaren Algen kaum zur vernünftigen Ernährung aus. Zum anderen gibt es in der Gattung neben den typischen Aufwuchsfressern wie dem beliebten Weißsaum-Antennenwels, Ancistrus dolichopterus (L 183), Allesfresser wie Ancistrus ranunculus (L 034, L 255) oder auch Ancistrus sp. (L 481), die sich vermehrt von tierischen Substanzen ernähren.
Ancistrus sp. „Rio Xingu I“ lebt im Rio Xingu in der Cachoeira do Espelho auf stark zerklüftetem Gestein, Pará, Brasilien.
Im heimischen Aquarium kann man sie problemlos mit einer Auswahl an Futtertabletten und Granulaten auf pflanzlicher und/oder tierischer Basis aus dem Fachhandel füttern. Aber man sollte ihnen auch den einen oder anderen „Grünsnack“ zur Verfügung stellen, sonst kann es passieren, dass sie ihren Hunger an den Aquarienpflanzen ausleben.
Gut geeignet sind dafür Salatgurke, Zucchini, Salat oder Spinat (besser blanchiert), Möhren, Kartoffeln und Paprika. Man sollte aber dieses Futter unbedingt im Auge behalten, und falls die Welse es nicht gefressen haben, nach spätestens zwei Tagen wieder aus dem Becken entfernen, da es sonst das Wasser belasten kann.
Beeindruckende Tentakel bei einem männlichen Ancistrus luzia (L 159).
Gut geeignet sind dafür Salatgurke, Zucchini, Salat oder Spinat (besser blanchiert), Möhren, Kartoffeln und Paprika. Man sollte aber dieses Futter unbedingt im Auge behalten, und falls die Welse es nicht gefressen haben, nach spätestens zwei Tagen wieder aus dem Becken entfernen, da es sonst das Wasser belasten kann.
Ancistrus leben in der Natur eher bodenorientiert an den Substraten, wie Totholz oder auch Steinen, wo sie sich gerne in Lücken und Spalten verstecken. Eine ähnliche Einrichtung ist dementsprechend im Aquarium auch wichtig. Viele (wenn nicht sogar die meisten) Ancistrus stammen zwar aus Flüssen, aber wirklich angewiesen auf eine stärkere Strömung und eine erhöhte Sauerstoffsättigung sind nur die wenigsten Arten.
Man kann bei diesem Pärchen Ancistrus sp. (L 349/LDA 045) gut sehen, dass auch weibliche Ancistrus Tentakel auf dem Kopf ausbilden können.
Grundsätzlich sind diese Harnischwelse sehr friedliche Gesellen, sodass man sie ideal in einem Gesellschaftsbecken vergesellschaften kann. Gut geeignet sind beispielsweise Salmler und Lebendgebärende, aber auch Panzerwelse oder Zwergcichliden.
Im Fachhandel findet man in der Regel verschiedene Zuchtformen des Gemeinen Antennenwelses (Ancistrus sp.), wie etwa rote, gelbe, weiße oder auch schildpattfarbene. Darüber hinaus haben viele Aquaristikfachhändler aber auch noch weitere Arten im Angebot. Häufig anzutreffen sind die folgenden Arten: Ancistrus dolichopterus (L 183), A. ranunculus (L 034, L 255), A. luzia (L 159), A. sp. (L 309) oder auch neuerdings der A. sp. „Rio Iténez“ (L 519).
Jungfische von Ancistrus sp. (L 309) zählen zu den schönsten Antennenwelsen.
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Ingo Seidel, Andreas Tanke
Antennenwelse
Die Harnischwelse der Gattung Ancistrus/Bristlenose Catfishes: The Plecos of the Genus Ancistrus
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ISBN 978-3-985750-06-1
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