Von Brückenfischerei und Kaimanen

Von Brückenfischerei und Kaimanen

Die ersten Tage meiner Reisen sind meistens recht übersichtlich: Erstmal ankommen, die lokalen Gegebenheiten prüfen und eigene Pläne anpassen. Je nachdem in welche, meist entlegene, Region es gehen soll, ergeben sich auf dem Weg dorthin schon zahlreiche Möglichkeiten, um sich einige Gewässer genauer anzuschauen.

Beim Straßenbau entstandener Graben, der jetzt Fischen einen Lebensraum bietet.

Die klassische „Brückenfischerei“ ist einfach und geht schnell, man fährt in Richtung des Ziels und steigt ab und an mal unter eine Brücke in einen Bach oder Fluss ab. Manchmal gibt es aber auch keine Brücken und man muss stattdessen mit einem „pontón“ über den Fluss kommen, einer Art Floss, an dem ein vergleichsweise kleines Boot mit einem Mitleid erregenden Motor vertäut ist, der das Floss unter großem Heulen auf die andere Seite bringt. Diese Methode klappt zuverlässig und hat sich bei der Überquerung großer Flüsse etabliert. Die Flussufer werden durch den Andrang von Menschen und allerlei Gefährten allerdings so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass an Fischen nicht zu denken ist.

Brückenfischerei in den Abendstunden ist optisch toll, aber der Mücken wegen nicht zu empfehlen.

Was nicht ausgesprochen vertrauenswürdig erscheint ist eine lang bewährte und relativ sichere Methode der Überquerung geworden.

Egal ob Motorrad oder LKW mit Anhänger, alles muss das Ufer runter.

Es sind jedoch ohnehin nicht die großen Flüsse, in denen es die spannendsten Arten gibt, die halten sich in den Zuflüssen, Lagunen und aus der Regenzeit übriggebliebenen Tümpeln auf. Besonders letztere sind auch bei Kaimanen sehr beliebt, denen man sicherheitshalber lieber aus dem Weg geht, und so kann es dann trotz aller vorhandener Gewässer dazu kommen, dass man aus praktischer Sicht doch nicht so viele Möglichkeiten hat wie gedacht. Immerhin ist man aber seinem Ziel nähergekommen.

Caiman yacare, die häufigste Art in Bolivien ist prinzipiell ungefährlich, doch meidet man dichte Ansammlungen lieber.

 

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