„Sie haben Post!“ – Mailinglisten im frühen Aquaristik-Web
Seit Menschen begonnen haben, ihre Computer miteinander zu vernetzen, sehnen sie sich nach Austausch und Kommunikation. Nachdem sich die E-Mail-Funktion von Anfang an hoher Beliebtheit erfreute, entwickelte sich auch hieraus ein Diskussionsraum, nämlich die Mailinglisten. Hierbei werden die Mails an die Mailadresse des Listenservers geschickt und von dort an die Mitglieder der Liste weiterverteilt.
Es gibt zwei Typen von Mailinglisten. Solche, die zur Verteilung von Informationen an die Empfänger dienen, und die Diskussionslisten, auf denen Fragen beantwortet oder inhaltliche Debatten geführt werden. Mit der Mitgliederzahl einer Liste steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie einzig zum Zwecke der Informationsverteilung oder für Fragen genutzt wird, denn inhaltliche Diskussionen sind bei zu vielen Teilnehmenden oft frustrierend.
Ein Beispiel für eine aquaristische Mailingliste war die AUNZZA-Liste. Sie war englischsprachig und wurde, so stand es auf ihrer Website, „eingerichtet, um einen Raum zu schaffen, in dem über Killifische aus der Sicht eines Hobbyisten in der südlichen Hemisphäre (insbesondere, aber nicht nur in Australien, Neuseeland und Südafrika) diskutiert werden kann. Der Name AUNZZA stammt von den Internet-Ländercodes für diese drei Länder.“ Spannenderweise war diese Mailingliste auf deutschsprachigen Aquaristik-Websites verlinkt, neben einer Handvoll anderer Mailinglisten, man war international ausgerichtet in diesen frühen Zeiten des Web.
Ab Juli 1996 wurden die Nachrichten dieser Mailingliste als monatliche Zusammenstellungen zum Download auf der Website angeboten. In dieser Liste wurden Informationen geteilt, es wurde gefragt und geantwortet, und auch diskutiert. Zwar wissen wir nicht genau, wie viele Abonnenten die Liste hatte, die Diskussionen auf der Liste deuten aber auf eine eher kleinere Leserschaft hin. Dazu passt, dass lediglich 19 Mitglieder der Liste mit kurzen Statements auf der Website vorgestellt wurden.
Die Website der AUNZZA-Mailingliste im Jahr 2000. (Screenshot aus der Waynack Machiene)