eDNA: Nachweis ohne Sichtung

eDNA: Nachweis ohne Sichtung

Titelbild: Zeichnung von A. eupalama aus der Erstbeschreibung von Heller & Snodgrass (1903)

Seit einigen Jahren kursieren die Möglichkeiten der sogenannten eDNA (engl. environmental = Umwelt-DNA) in allen Kreisen der Wissenschaft. Diese Methode erlaubt es, die Präsenz von Arten in einem Ökosystem festzustellen, ohne die jeweiligen Tiere gesehen oder sogar gefangen haben zu müssen. Die Diversität eines Gewässers kann somit bestimmt werden, indem man eine wenige Milliliter umfassende Probe auf die vorhandenen genetischen Spuren untersucht, die alle Organismen auf natürliche Weise abgeben. In den USA wurde dank eDNA zum Beispiel der Atlantische Stör nachgewiesen, der seit Jahrzehnten trotz zahlreicher Suchaktionen nicht mehr beobachtet wurde. Fälle wie dieser nähren die Hoffnung von Umweltschützern, dass verloren geglaubte Arten doch noch ungesehen existieren und gerettet werden können. Um das tun zu können, bedarf es jedoch vorab des eindeutigen Nachweises. Die Gruppe Galápagos Conservancy hat es sich nun zum Ziel gesetzt, eine ehemals abundante Art wiederzufinden, den Galápagos-Riffbarsch (Azurina eupalama). Die letzte Sichtung der Art stammt aus dem Jahr 1983, und einige Jahre später wurde sie als vermutlich ausgestorben betitelt. Ein Wiederauffinden könnte bedeuten, dass noch weitere Arten existieren und den Umweltschutz deutlich voranbringen.

Quelle: www.galapagos.org